Donnerstag, 23. Juni 2011

100 Jahre Gemeinde

Suchbild! Und wer nicht dabei war, hat echt was verpasst...

Linden. Runder Geburtstag für die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Linden: Festgottesdienst in der „Arche“

Fröhlich und festlich ging es bei der 100-Jahr-Feier der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde an der Hilligenstraße zu. Die Gemeinde hatte ihre Türen geöffnet und gestaltete einen bunten Nachmittag. Aber auch die Fundstücke aus der 100-jährigen Geschichte der Gemeinde, die sowohl Lindener als auch Hattinger Mitglieder vereint, fanden große Beachtung. Hier wurden die 100 Jahre auch für das Auge lebendig. Man konnte nachvollziehen, wie sich die Baptistengemeinde, die zum Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland gehört, entwickelt hat.

Mit dabei war auch die 90-jährige Ruth Nähter, eine Enkelin der Gründerin der Gemeinde Auguste zur Nieden. Sie ist in der Gemeinde aufgewachsen und war viele Jahre aktives Mitglied. Heute zählt die Gemeinde 150 Mitglieder und einen festen Freundeskreis aus allen Generationen, jedoch sind die Familien am häufigsten vertreten. Sie liegen der Pastorin Daria Kraft und dem Gemeindeleiter Ulrich Becker besonders am Herzen.

Pastor Peter Krusemark Pastor Peter Krusemark Foto: WAZ

Der Höhepunkt des Jubiläums war der Festgottesdienst mit über 300 Menschen in der Arche. Gemeindeleiter Becker konnte viele Mitarbeiter von Gemeinden und Werken, die in enger Verbindung mit der Gemeinde leben, begrüßen. Den Gottesdienst leitete Pastorin Daria Kraft unter dem Leitwort „Ich will den Herrn loben allezeit.“ Der Projektchor sang diesen Psalm zu Beginn voller Elan. Es wurde überhaupt viel gesungen. Die Lieder der Gemeinde hatten ihren Ursprung teilweise auch in der Geschichte. In einem Film war dann auch häufig das alte Gotteshaus aus der Gründerzeit zu sehen. Die Bläser stimmten mit ihrem „Oh happy day“ in das Lob des Tages ein.

45 Kinder machten sich nach dem ersten Teil des Gottesdienstes auf, um selbstgebackenen Kuchen zu verteilen. „Gottes Liebe im Glas weitergeben“ war ihr Motto. Sie waren bei der Polizei, im Krankenhaus, trafen Bus- und Bahnfahrer und auch die Besucher der Christuskirche.

Pastorin Daria Kraft Pastorin Daria Kraft Foto: WAZ

Die Festpredigt hielt Pastor Peter Krusemark, der von 1991 bis 2001 als Pastor die Gemeinde leitete. Das Thema seiner anschaulichen Predigt: Die Seile der Liebe. „Es ist Gott, der uns hält mit den Seilen der Liebe. Sie fesseln uns nicht und Gott dreht uns auch keinen Strick“. Zunächst müsse man Gottes Liebe empfangen, um dann den Seilen zu vertrauen. Dann müssten sich auch die Menschen untereinander mit diesen Seilen der Liebe verbinden und Gottes Liebe weitergeben.

Für die Bezirksvertretung überbrachte der stellvertretende Bezirksbürgermeister Friedhelm Nentwig (CDU) Glückwünsche. „Seit 100 Jahren arbeiten und sorgen Frauen und Männer dieser Gemeinde für ihre Mitglieder, lehren und verkünden die Worte der Bibel und geben sich eine geistige Heimat.“ Zum Zusammenleben gehörten nicht nur materielle Dinge, sondern auch geistige Werte in einer Gemeinschaft, wie die Freikirchliche Gemeinde sie seit 100 Jahren biete. Er lobte die vielfältigen Angebote an Gottesdiensten, Informations- und Gesprächskreisen und auch die Freizeitgestaltung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. „So möge es“, so Nentwig, „auch in den nächsten 100 Jahren bleiben.“

Nach dem festlichen Segen ließen die Teilnehmer über 100 blaue Luftballons mit Segenskarten in den Himmel aufsteigen.