Freitag, 31. August 2012

BigBang


Heute ist es ganz spannend. Die Big Band  kommt mit der ganzen Mannschaft, um in der Arche zu üben. Da frag ich mich doch warum die nicht in der Schule üben.
Von 9Uhr bis 17Uhr wurde gebucht. Die Mucke soll ja wirklich gut sein.
Um 8Uhr, also 1 Stunde zu früh, fängt die musikalische Beschallung mit Türenschlagen an. Da frag ich mich doch welcher moderne Komponist für sowatt Noten geschrieben hat.
Um 8:30Uhr klingelt es an der Wohnungstür. Da frag ich mich doch, warum so früh und wollen die auch unserer Tür mitbenutzen, gibt es nicht genug Türen im Haus? Und was hat Türenschlagen mit Big Band zu tun?
Es ist Frau W, die nur nen Schlüssel haben will. Der Gatte sagt, dass das ja heute Großkampftag wird. Und Frau W verspricht, dass wir  einen musikalischen Leckerbissen erwarten dürfen. Türen knallen gehört wohl nicht dazu.
8:35 legt das Schlagzeug los und ein einsamer E-Bass zupft laut vor sich hin. Immer wieder dieselbe schöne Weise. Ich frag mich, woher der Kopfschmerz kommt.
Um 9Uhr spielen sich die einzelnen Instrumente ein. Trompeten, Klavier, Gitarren, Bässe…. Sie spielen die Anfangsmelodie von „Stups der kleine Osterhase“ und „Bruder Jakob“ immer wieder von vorne und durcheinander. Ich frag mich, ob ich richtig gehört habe und warum das einspielen so lange dauert.
9:30. Mein Bett bewegt sich. Der Gatte rennt runter und findet alle Türen offen stehend. Das Türen knallen hat ja bereits aufgehört, dass war ja nur das Vorspiel. Also macht der Gatte schnell alle Türen zu. Und so hören wir nur einzelne Instrumente. Ich frage mich, ob das besser wäre, wenn wir uns vielleicht direkt unten hin setzen.
10Uhr. Der Schädel brummt so laut, dass ich damit auf der Bühne aufspielen kann.
11Uhr. Carlos Santana immer wieder von vorne. Nee, stimmt nicht, „Das Haus am See“ ist auch dabei. Ich frag mich, wie sich das anhört, wenn wir die gesamte Band hören würden.
11.30Uhr. Ist das eigentlich bei jedem Lied immer der gleiche Rhythmus? Ich frag mich, ob das zur Big Band dazu gehört.
12Uhr, wie lange dauert das noch?
12:30Uhr. Mittagspause, keine Instrumente, Stühle rücken.
13Uhr. Da frag ich mich wer da am Schlagzeug sitzt. Das ist ja ein ganz eifriger. Hat mit Sicherheit schon Blasen an den Händen.
14Uhr. Noch keine Ende in Sicht. Zumindest vibrieren unsere Möbel nicht mehr.
Da frag ich mich, wie lange Frau Power das im Büro ausgehalten hat.
15Uhr Frau Pustekuchen freut sich anscheinend über die musikalische Privatveranstaltung. Ich weiß jetzt auch, warum die nicht in der Schule üben.
Der Gatte kommt zurück und kann nicht parken, weil da n fremdes Auto steht. Da frag ich mich, ob alle wissen, das man Be-und Entladen darf, oder ob wir ein Schild hinstellen sollen. Albern!
15:15Uhr Türen schlagen wieder auf und zu. Ist es vorbei? Ist es vorbei?
Nein, ist es nicht. Der einsame Schlagzeuger knüppelt weiter seine Runden.
15.30Uhr Es ist vorbei, es wird abgebaut und abtransportiert. Nur der Schlagzeuger hat das noch nicht kapiert. Was ist mit dem?
15:35Uhr gehe ich runter. Der jüngste W sitzt am Schlagzeug. Wer hätte das gedacht? Ein paar Andere sind da. Sie gucken sich ein Musikvideo mit voller Raumbeschallung an. Da schreite ich dann ein..
Ich frag mich ob ich ne Stirnhöhlenvereiterung kriege, oder ob das normaler Kopfschmerz ist.
Die Big Band ist weg. BigBang geht weiter…


Samstag, 18. August 2012

Sind nicht immer alle ganz bei der Sache

Eine Azubine (sprich Kranken- und Gesundheitspflegeschülerin), Ende des 1. Ausbildungslehrjahres, nimmt einen Patientin auf. Sie schreibt auch die Diagnose in das Pflegeblatt: "Knochenmarksstampfer!"
Als ich das lese, krieg ich n Lachkrampf. Schwester Pinsel guckt erst ungläubig auf das Blatt, ja sie liest richtig. Pinsel bekommt n roten Kopf und dann fließen die Tränen vom Lachen. Die Blonde lacht direkt los. Und Bruder Tack: "Was ist das denn? Ist das ein Beruf?"
Ein Beruf??? Hahahahahaha. Werden sie Knochenmarkstampfer, es sind noch Ausbildungsplätze frei. Verwirklichen sie ihren Lebenstraum und werden sie Knochenmarkstampfer... aufhören, ich kann nich mehr...
Einen ganzen Tag  kann ich micht nicht beruhigen. Muß immer wieder gibbeln. Naja, da hat sich die Schülerin wohl verhört, eigentlich heißt es Knochenstanze und ist ne Untersuchung.

Freitag, 10. August 2012

Die Bordsteinschwalbe


 Es ist ein lauer Sommerabend. Dienstag. Die frommen Christen erlebten einen gesegneten Abend bei ihrer Gastgeberin. Der Psalm, den sie besprochen hatten, war genau das Richtige für alle Heulsusen in diesem Kreis. Der alte König David hatte nämlich auch oft Tage an denen er sich die Augen aus dem Kopf weinte. Ja er hat so viel geheult, dass morgens schon mal sein Kopfkissen nass war. Das macht Mut und so verlassen schnatternd und lachend Horst, Schmeike und Branna das Haus von Rüdigers.
Es ist 23Uhr, es wird Zeit.
Plötzlich gellt ein lauter Schrei durch die Nacht. Horst und Branna sehen sich erschrocken um. Wo ist Schmeike? Was ist los? Wieso ist Schmeike plötzlich weg?
Sie gehen einem leisen Jammern nach und finden Schmeike auf dem Boden liegend vor. Sie ist von der Bordsteinkante gefallen! Sie kommt nicht mehr alleine hoch. Sie hat Schmerzen im Fuß. Sie ärgert sich.
Horst und Branna schaffen es mit Mühe und Not Schmeike zum Auto zu schleppen. Warum ist Protti nicht da? Und so dick ist die Frau doch gar nicht.  Dafür aber der Fuß und schnell wird klar: Das sieht nicht gut aus.
Irgendwie klappt es dann doch Schmeike ins Auto zu setzen. Macht sie jetzt den David? Wird sie von nun an „der gefallene Engel“ in ihrem frommen Kreis genannt?
Horst fährt schnell bei Giesela vorbei und berichtet ihr, dass er Schmeike jetzt ins Krankenhaus fahre. Mit einem ColdPack bewaffnet guckt Giesela sich die Bescherung im Auto an. Schmeike scheint nicht gut drauf zu sein. Ist zornig und wütend, weil sie so ungeschickt ist. Nein, den David macht sie nicht. Sie brummelt eher.
Im Krankenhaus scheint grade eine Flaute zu sein. Schmeike kommt sofort dran. Kann sich noch gar keine Gedanken machen, wer nun ihr armes Mütterlein versorgt. Und wer die Prüfungen auf ihrer Arbeit durchführt.
Der Fuß ist gebrochen. Schmeike fällt für 6 Wochen aus.
Die Nacht übersteht sie trotz schwerem Gips ganz gut und lacht schon wieder, als Giesela sie abholt, um sie zur Gipskontrolle zu bringen. Die Treppen kommt sie nur auf dem Po rutschend rauf und runter. Mit den Krücken ist sie noch etwas ungeschickt. Der Gips ist ja auch soooo schwer.
Und die Moral von der Geschicht?
Hauskreis kann gefährlich sein.
Du darfst flennen, wie der alte David.
Pass auf kleiner Fuß wo du gehst…
(Denn der Vatter in den Himmel schaut herrappa auf dich)
Es gibt nun ein ‚gefallenes Mädchen’ im Kreis der frommen Christen.
Du sollst nicht eher brechen, als bis der Eimer da ist.